Petruschkis Fahrt ins Blaue - Kapitel 4 - Leinen los!
Es ist der 3. Dezember 2019. Ein schöner hoher blauer Wintermorgen. Wir machen uns auf. Unsere Reise führte uns über Barcelona nach Paris weiter über Mannheim, Frankfurt, Wiesbaden, Berlin, Bochum, Köln, Bonn, London bis nach Dublin.
Hier steigen wir in den Zug nach Barcelona. Es gibt gar keinen Bahnhof nur eine Haltestelle, aber die Hühner gackern und die Hähne krähen. Und das Meer kann man hören. Stellt man sich an einer bestimmten Stelle auf die Zehenspitzen, dann sieht man es sogar!
Sonnenaufgang. Nach Barcelona in Fahrtrichtung rechts sitzt man neben dem weiten Meer. Der Zug fährt lange Zeit an der Steilküste und den leeren Winterstränden vorbei, bevor er die Vorstädte von Barcelona erreicht.
Ockerorangene Klippen, mit taumelndem Blick schaut man hinunter ins schimmernde Meer. Manchmal kristallin grün, transparent funkelnd. Durch die Tunnel und dann explodiert das Licht, Himmel so blau und kleine Buchten mit der Regenbogenfahne.
An sonnigen Tagen zeigt sich die atemberaubende Weite des Meeres in vielfältigem Blau, Türkis, Lichtblau, Ultramarin.
Aus -Chroma- von Derek Jarman
Perlenfischer In azurblauen Meeren Tiefen Gewässern Die die Inseln der Toten umspülen In Korallenhäfen Verschütten Amphoren Gold Über den stillen Meeresgrund Wir liegen da Umfächelt von wogenden Segeln vergessener Schiffe
An trüben Tagen mischt sich Jadegrün mit zartem Graublau oder dräuendem Schwarzgrau und die Horizontlinie zerfliesst zwischen Himmel und Meer.
Das ist der Bahnhof Sants von Barcelona mit Blick auf die gelbschwarzen barcelonesischen Taxis.
Barcelona - Paris: 6 einhalb Stunden durch die Landschaft rauschen. Ich freu mich wie Bolle und sehe die Welt auf mich zukommen.
Südfrankreich
Hinter Perpignan - es beginnt der Étang de Leucate. Ein Haff, eine Lagune zwischen dem Delta der Rhone und dem Pyrenäenabfall ins Mittelmeer. Die Lagune hat eine Ausdehnung von 5400 Hektar und eine durchschnittliche Tiefe von 1,7 Metern. Ich mag solches Zeugs wissen. Hier bläst immer viel Wind. Deswegen ist es ein ziemlich bekanntes Windsurfgebiet. Wir haben keinen Surfer gesehen. Vielleicht der Winter. Ausserdem werden hier Austern und Muscheln gezüchtet. Der Zug fährt zwischen zwei Wassern. In Richtung Ètang de l´ Ayrole.
Himmel über einer südfranzösischen Stadt, ein kleiner Vogel sitzt auf dem Bahnsteig
Vorbeiziehende Traumbilder Landschaften werden Gemälde
Dämmerung. Wir nähern uns Paris.
Und da sitzen wir schon in der Metro - Azur Azul Ultramarin und andere Bläue
Da sind wir! Auf einer Brücke über der Seine und sehen den Eifelturm!